Wie schön und einfach ist es doch , mit der Kreditkarte oder EC-Karte am Geldautomaten Bargeld zu ziehen oder Einkäufe zu bezahlen (solange das Konto gedeckt ist), sei es im Ausland oder zu Hause. Das könnte bald vorbei sein, dann nämlich, wenn die Banken und Sparkassen ihre Drohung wahr machen und das Maestro-System von Mastercard blockieren.
Hintergrund ist eine Entscheidung der EU-Kommission vom Dezember 2007, die Mastercard untersagt, Gebühren im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu nehmen, weil es gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Dem Unternehmen wurde eine Frist bis zum 21. Juni 2008 eingeräumt. Da Mastercard mit seinen Plänen bei den Wettbewerbshütern auf taube Ohren stößt, hat das Unternehmen beschlossen, erst einmal alle Gebühren zu streichen und eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshof abzuwarten.
Dies hat aber jetzt die Banken aufgeschreckt. Sie bestehen darauf, für ihre Dienstleistung im Auslandszahlungsverkehr bezahlt zu werden, andernfalls droht man mit einer Blockade, denn wer arbeitet schon gern umsonst? Die Banken haben seinerzeit eine Zahlungsgarantie für alle Geldgeschäfte mit der Maestro-Card übernommen. Wird jetzt diese Garantie zurückgezogen, werden Zahlungen im Ausland wohl kaum mehr möglich sein. Das hätte ungeahnte Konsequenzen. Die EU fordert von MasterCard ein völlig neues Gebührenmodell. MasterCard berechnet bisher für Kreditkartenzahlungen im Ausland zwischen 0,8 und 1,2 Prozent vom Umsatz, der Konkurrent VISA dagegen nur 0,7 Prozent.
Der Streit zwischen den Banken und MasterCard wird wohl mal wieder auf dem Rücken der Kunden ausgetragen, die ohnehin letztendlich die Rechnung bezahlen, egal auf welche Gebühr man sich einigt.
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